Alfred Schröder     Unternehmensberatung in Wild

Erfahrungen stärken die Kompetenz

Textfeld: 	Hirsch

Rotwild
[Cervus elaphus]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die bekannteste Wildart in Deutschland ist das Rotwild. Die majestätischen Hirsche sind seit Jahrhunderten das Sinnbild für die Jagd schlechthin. Kein Wunder - sind sie doch die größte heimische Wildart.

Nach den fossilen Funden in Mauer bei Heidelberg (Rhein-Neckar-Kreis) sind Frühformen von Cervus elaphus (C. elaphus priscus Soerg.) schon zur Zeit des ersten europäischen Menschen Homo heidelbergensis in Baden-Württemberg aufgetreten. Historischen Quellen zufolge war der Rothirsch bis ins 18. Jahrhundert überall im Land verbreitet. Nach den Jagdberichten aus der Zeit der höfischen Jagd kam Rotwild bis Ende des 18. Jahrhunderts im ganzen württembergischen Raum vor. Verbreitungsschwerpunkte lagen in den herzöglichen Forsten im weiteren Umkreis von Stuttgart (Forsten Tübingen, Leonberg, Böblingen) und des Westabhangs der Schwäbischen Alb (Forsten Urach und Kirchheim). Im Voralpenraum und Oberschwaben war der Rothirsch noch im 18. Jahrhundert überall verbreitet und wurde erst im Laufe des 19. Jahrhunderts ausgerottet. Der autochthone Rotwildbestand im Gebiet der fürstenbergischen Standesherrschaft auf der Baar und in angrenzenden Teilen des Südschwarzwalds erlosch durch menschliche Verfolgung Mitte des 19. Jahrhunderts. Das heutige Vorkommen im Südschwarzwald geht auf eine Aussetzung von Rotwild aus dem Erzgebirge im Jahr 1938 zurück.

Einschneidende Folgen für den Rotwildbestand hatte die Revolution 1848/49, durch die der Adel, der die Wildhege ohne Rücksicht auf Wildschäden betrieben hatte, seine jagdlichen Privilegien verlor. Durch den landesweit angeordneten Totalabschuß in Verbindung mit einer starken Zunahme der Wilderei wurde das Rotwild überall im Land bis auf geringe Restbestände dezimiert, z.B. im einstigen Hofjagdrevier Schönbuch auf 25 Stück und in der Adelegg auf 10 Stück. Zwar konnte sich das Rotwild von dieser Bestandestiefe in einigen Gebieten wieder erholen, aber die Vorkommen auf der Schwäbischen Alb und in Oberschwaben sind seit dieser Zeit erloschen.

Rotwild hat ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten. Manchmal lebt es in Rudeln zusammen, manchmal fühlt es sich als ausgesprochener Einzelgänger am wohlsten.

Nur die männlichen Tiere, die Hirsche, haben ein Geweih, das sie im Frühjahr abwerfen. Bis zum Oktober entwickelt sich dann das neue Geweih, das in den ersten kalten Herbsttagen für die Brunftkämpfe gebraucht wird.

Das Rotwild braucht großflächige Lebensräume, in denen es sich zurückziehen kann. Früher war das Rotwild ein typisches Steppentier, wir Menschen haben es aber im Lauf der Jahrhunderte in den schützenden Wald gedrängt.
Darin liegt auch ein Hauptproblem des Rotwildes: Durch den Straßenbau und verschiedene Formen intensiver Landnutzung wird der Lebensraum des Rotwildes immer kleiner.

Größe:

1,10 bis 1,50 m Schulterhöhe

Gewicht:

60 bis 150 kg

Paarungszeit:

September/Oktober

Setzzeit:

Mitte/Ende Mai
meistens 1 Kalb

Lebensraum:

Geschlossener Wald; Heidelandschaften

Besatz:

3-5/100 ha